Im Rahmen des Projekts haben aus jedem Partnerland jeweils 3 Personen, die im Gesundheitsbereich arbeiten, die Möglichkeit, an einem Europäischen Austauschtreffen teilzunehmen: in Italien (Juni 2017), in Dänemark (Januar 2018) und in Ungarn (Juli 2018). In diesen Treffen können sie sich mit Kollegen/Kolleginnen aus anderen Ländern austauschen, Good Practice Beispiele und neue Methoden im Bereich Diversity Management sowie interkulturelle Kommunikation im Gesundheitsbereich kennenlernen.

Das erste Austauschtreffen fand in Palermo (Italien) von 19. bis 23. Juni statt. Ziel war die Entwicklung des Healthy Diversity Curriculums zu begleiten und Feedback von Personen dazu einzuholen, die im Gesundheitsbereich arbeiten. Die Teilnehmer/-innen erlernten neue Methoden und Tools zum Umgang mit Diversität in ihrem beruflichen Alltag. Das Training umfasste 5 Module zu den Healthy Diversity Konzepten und der Methodologie der Kritischen Erlebnisse, zu praktischen Methoden für die Arbeit in interkulturellen Teams und mit Patienten/Patientinnen sowie Diversity Management Kompetenzen. Gearbeitet wurde mit non-formalen, interaktiven Trainingsmethoden. Im Fokus stand die Sensibilisierung gegenüber Diskriminierung und Zugangsbarrieren zu Gesundheitsversorgung, das Hinterfragen von Stereotypen, die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen nationalen Rahmenbedingungen und organisationalen Kulturen sowie der Bedeutung von Diversität für eine qualitativ hochwertige Versorgung von Patienten/Patientinnen.

Zusätzlich zu dem Training besuchten die Teilnehmer/-innen zwei Beispiele guter Gesundheitspraxis in Palermo:

  • Ethno-Psychologische Beratung, die von der Klinik für Migrationsmedizin im Allgemeinen Krankenhaus „Paolo Giaccone“ angeboten wird und von der Migrantes Foundation (Caritas) finanziert ist.
  • Centro Astalli Klinik, eine Freiwilligen Organisation, die dem Jesuitischen Netzwerk für Geflüchtete angehört und kostenfreie Unterstützung für Personen mit Migrationshintergrund anbietet (z.B. Waschmöglichkeiten, Frühstück, Rechts- und Gesundheitsberatung).

In beiden Fällen wird große Aufmerksamkeit auf die persönlichen Hintergründe und Erlebnisse der Klienten/Klientinnen gelegt – entweder durch die Kombination von psychologischen und anthropologischen Ansätzen oder durch den beständigen Dialog zwischen Ärzten/Ärztinnen und Sozialarbeitern/Sozialarbeiterinnen. Beide Beispiele spiegeln das Anliegen des Healthy Diversity Projekts wider, einen holistischen Ansatz zu Gesundheitsversorgung zu propagieren und einen wertschätzenden Umgang mit menschlicher Diversität, um unterschiedliche Patienten/Patientinnen bestmöglich unterstützen zu können.

Was bringt die Zukunft…..

Das Treffen in Palermo, abseits davon, dass es ein netter, produktiver Austausch war, repräsentiert einen wichtigen Punkt im Healthy Diversity Projektzyklus: Das erste europäische Austauschtreffen hat stattgefunden, die Projektpartner haben Feedback auf ihre Arbeit erhalten und können das nun in die Weiterarbeit an einem offenen Onlinekurs einbeziehen, in dem alle Projektergebnisse für Weiterbildung im Gesundheitsbereich verfügbargemacht werden sollen.